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Mit gleichgeschlechtlichen Partnern zum Geschäftsessen?

Noch immer viele Tabus!

Jede/r zehnte Österreicher/in ist Schätzungen zufolge homosexuell. Im Arbeitsumfeld ist die Thematik auch im 21. Jahrhundert oft noch ein Tabuthema. Manager/innen sind besonders betroffen. Während in der europäischen Spitzenpolitik das Tabu der gleichgeschlechtlichen Beziehungen gebrochen scheint, man denke an den deutschen Außenminister Guido Westerwelle, französischen Bürgermeister Bertrand Delanoë oder deutschen Bürgermeister Klaus Wowereit. Hier ist es durchaus akzeptiert, dass der jeweilige Spitzenpolitiker auch bei offiziellen Anlässen zu seinem Lebenspartner steht.

Seit Jänner letzten Jahres können Menschen gleichen Geschlechts eingetragene Partnerschaften begründen – ein kleiner Schritt im Kampf um die Gleichstellung von Menschen mit homosexuellen Neigungen, zumindest im Privatleben. Im geschäftlichen Umfeld entpuppt sich Homosexualität indes noch allzu oft als Karrierekiller: Verweigerte Aufstiegschancen, Meidung durch KollegInnen und Mobbing drohen.

Nur langsam macht sich ein Umdenken auch in österreichischen Unternehmen breit. Diversity Management heißt das Schlagwort, unter dessen Oberbegriff u.a. die Rechte von schwulen und lesbischen MitarbeiterInnen in einem Betrieb geschützt bzw. gestärkt werden sollen. Bis in die Köpfe jedes Einzelnen sind die dahinterstehenden Leitgedanken allerdings noch nicht vorgedrungen. Dass einen der/die gleichgeschlechtliche PartnerIn etwa von der Arbeit abholt oder gar zu einem Geschäftsessen begleitet, scheint für die meisten Betroffenen noch ein Ding der Unmöglichkeit. Viele haben sich deshalb in der Firma eine Scheinwelt mit erfundenen FreundInnen aufgebaut, aus Angst vor möglichen Konsequenzen, die bis zum Rauswurf reichen können.

Dabei sind Studien zufolge geoutete MitarbeiterInnen, die auch bei der Arbeit offen zu ihrer Neigung stehen dürfen, erwiesenermaßen um bis zu 20 Prozent leistungsfähiger – ein Vorteil auch für die betreffende Firma. Ein glaubhaftes Commitment für Lesben und Schwule im Unternehmen abzugeben, würde demzufolge auch jedem/r Chef/in gut bekommen. Eine Einladung zum Geschäftsessen mit Begleitung wäre zum Beispiel ein entsprechendes Statement. Die Sorge, dass die Gäste in Lack und Leder auftauchen, kann ob ihres starken Klischeecharakters getrost einfach ignoriert werden. Kann sich der Chef bei der Arbeit auf seine/n (schwule/n) MitarbeiterIn verlassen, wird er dies auch beim Businessessen können. Außerdem würde so das Wir-Gefühl gestärkt, was sich wiederum positiv auf die Unternehmensbilanz auswirkt.

Unser Tipp: Überraschen Sie Ihre/n ChefIn nicht bei einem Arbeitsessen mit Begleitung mit Ihrem/r gleichgeschlechtlichen PartnerIn. Outen Sie sich bereits davor und lassen Sie ihm/ihr Zeit, sich darauf einzustellen. Für alles andere ist die Zeit möglicherweise noch nicht reif.